Mitarbeiter bei BILLA, BILLA PLUS, BIPA und PENNY werden im Umgang mit Menschen mit Demenz sensibilisiert, um bestmöglich auf deren Bedürfnisse während des Einkaufs einzugehen. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Demenzstudien an der Donau-Universität Krems wurde ein spezieller Handlungsleitfaden und ein kurzes Schulungsvideo erarbeitet. Darin werden unterschiedliche Situationen beim Einkauf beschrieben und Lösungsvorschläge angeboten.

Lebensmitteleinkauf als zentraler Punkt der Selbstbestimmtheit

Laut Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz leben aktuellen Schätzungen zufolge in Österreich bis zu 145.500 Menschen mit einer Form der Demenz. Aufgrund des kontinuierlichen Altersanstiegs in der Bevölkerung wird sich diese Zahl alle 20 Jahre verdoppeln.

Die Erkrankung beginnt vorerst unbemerkt. Vergesslichkeit als häufiges Symptom wird folglich präsenter und geht zunehmend einher mit sozialem und kognitivem Verlust von Fähigkeiten wie Orientierung, Sprache, Auffassungsgabe, Urteilsvermögen und Lernfähigkeit. Dies führt auch zu unterschiedlich ausgeprägten Verhaltensformen im Alltag. Für viele Betroffene stellt etwa der Lebensmitteleinkauf einen zentralen Punkt in der Selbstbestimmtheit und Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben dar. Im Sinne eines verantwortungsvollen Miteinanders sieht es die REWE Group Österreich und ihre Handelsfirmen als ihre Aufgabe, ihre Kund_innen bestmöglich und wertschätzend bei ihrem Einkauf zu unterstützen – natürlich auch jene, die mit Demenz leben.

„Es ist Teil unserer Unternehmensphilosophie, allen Menschen in unseren Märkten respektvoll und hilfsbereit zu begegnen. Als Nahversorger sind wir uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und leisten gerne unseren Beitrag, um Menschen mit Beeinträchtigungen bei ihren Einkäufen bestmöglich zu unterstützen. Jede Kundin und jeder Kunde ist herzlich willkommen“, erklärt Johannes Zimmerl, Direktor Konzernpersonalwesen der REWE Group in Österreich.

Schulungsvideo für Mitarbeiter gibt hilfreiche Tipps

Ein eigens produziertes Schulungsvideo zeigt unterschiedliche Einkaufssituationen, die hervorgerufen durch eine Demenzerkrankung gehäuft auftreten können, und gibt konkrete Handlungsanleitungen für Mitarbeiter_innen in den Märkten. Die Schulungsmaterialien entstanden im engen Austausch mit dem Zentrum für Demenzstudien an der Donau-Universität Krems.

„Jeder Mensch sollte so lange wie möglich aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und in der Gesellschaft eingebunden leben – dazu sollten wir Menschen mit Demenz ermutigen. Menschen mit Demenz fühlen sich oft frühzeitig aus der Gesellschaft ausgestoßen und ziehen sich leider viel zu früh aus der Öffentlichkeit zurück. Das führt zu Einsamkeit und rascher Verschlechterung der Erkrankung – doch das muss nicht sein. Mit ein wenig Unterstützung und Solidarität können Menschen mit Demenz bereichernde Mitglieder unserer Gesellschaft bleiben“, so Univ.-Prof. Dr. Stefanie Auer, Leiterin des Zentrums für Demenzstudien.