Stadtflucht ist in ganz Europa ein auffallender Trend – ausgelöst durch die COVID-19-Pandemie. Das zeigt auch der Europäische Wohnungsbericht 2021. Demnach sind 62 % der Europäer von der Stärke ihres lokalen Immobilienmarktes im Jahr 2021 überzeugt. Die Hälfte der befragten RE/MAX-Regionen gibt an, dass Käufer, die übersiedeln wollen, ländliche Gebiete bevorzugen. Rund zwei Drittel der RE/MAX-Regionen geben an, dass Erstkäufer und Übersiedlungskäufer heuer die Haupttreiber der Nachfrage auf dem Immobilienmarkt sind.

Preiswachstum und Lebensstil-Änderungen sind offensichtlich

Laut dem RE/MAX European Housing Report 2021 wird in vielen Regionen ein starkes Preiswachstum im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich erwartet. Dabei sind es speziell Erstkäufer und sogenannte „Verbesserungskäufer“, die ihre Wohnsituation vergrößern oder verbessern wollen, die die Marktaktivität weiter vorantreiben. Das Angebot dürfte auch weiterhin gering bleiben, insbesondere bei Wohnungen in städtischen Zentren und Einfamilienhäusern in städtischen und ländlichen Gebieten.

„In ganz Europa sehen wir aufgrund der durch COVID-19 angestoßenen Lebensstiländerungen viel mehr Übersiedlungskäufer", sagt Michael Polzler, CEO von RE/MAX Europe. „Diese Kaufinteressenten suchen geräumigere Wohnmöglichkeiten, möchten näher an Grünflächen sein und suchen auch nach größeren Immobilien in ländlichen Gebieten. Unser Maklernetzwerk in diesen Bereichen ist geschäftig wie nie zuvor. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Lifestyle-Trend noch länger fortsetzt.“

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Die Auswirkungen von COVID-19 auf den europäischen Wohnungsmarkt

Während Eigentümer besonders in Frankreich, Deutschland, Griechenland, Irland, Italien, Polen, Rumänien, der Slowakei und der Schweiz aufgrund der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen aufgrund von COVID-19 den Zeitpunkt des Immobilienverkaufs hinauszögerten, blieben die Marktaktivitäten in anderen Ländern wie Österreich, Island, Tschechien, Belgien und den Niederlanden annähernd stabil.

Laut einer Maru/Blue-Umfrage im Auftrag von RE/MAX Europe haben seit März 2020 30 % der Europäer mit dem Gedanken gespielt, umzuziehen. 40 % der Europäer erwägen, 2021 auf dem Immobilienmarkt aktiv zu werden, um zu kaufen oder zu verkaufen. Diese Stimmung ist in Spanien (58 %), Portugal (50 %) und der Türkei (43 %) am stärksten. In vielen Ländern Europas hat die COVID-19-Pandemie zu Verschiebungen bei den Marktaktivitäten und den Käuferpräferenzen geführt. Laut der Umfrage haben 37 % der Europäer seit März 2020 überlegt, in eine ländlichere Gemeinde zu ziehen. Dieser Trend ist vor allem in Ländern wie Österreich, Italien und Finnland zu beobachten. Viele Stadtbewohner suchen nach größeren Immobilien in ländlichen Gebieten. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass die Europäer zu Hause arbeiten und mehr Platz für ein Homeoffice wünschen. Für gut ein Drittel der Europäer (35 %) hat die COVID-19-Pandemie das Interesse am Kauf oder Verkauf erhöht. Diese Stimmung ist in der Türkei (60 %) und in Spanien (56 %) am stärksten.

„Der Einfluss der Pandemie auf den europäischen Immobilienmarkt wird für den Rest des Jahres 2021 deutlich spürbar bleiben", ergänzt Polzler. „Unser Netzwerk nutzt – je nach Land - unterschiedliche neue Technologien, um einen sicheren Verkaufsprozess zu gewährleisten: virtuelle Touren, Online-Erstbesichtigungen, das digitale Angebotsverfahren DAVE und vieles mehr. Diese technologischen Fortschritte sind für die Entwicklung der Branche von entscheidender Bedeutung, insbesondere angesichts der neuen Situation mit COVID-19.“

Das allgemeine Vertrauen in den europäischen Immobilienmarkt ist stark

Laut der Umfrage sind 62 % der Europäer trotz der durch das Virus verursachten Störungen von der Stärke ihres lokalen Immobilienmarktes und 59 % von der Stärke des europäischen Immobilienmarktes als Ganzes überzeugt. Diese Stimmung ist in den Niederlanden mit 75 % für den lokalen Markt und 73 % für den europäischen Markt am stärksten. Insgesamt ist die Mehrheit der Europäer (55 %) der Ansicht, dass der Immobilienmarkt gut funktioniert.

Lebensqualität in Europa

Die Lebens- und Wohnqualität wird durch verschiedene Faktoren der näheren Umgebung und Nachbarschaft beeinflusst. Laut der Umfrage sind in Europa die fünf wichtigsten Wohnqualitätsfaktoren in den Augen der Befragten die Nähe zu Grünflächen und örtlichen Geschäften, die Leistbarkeit, die Nähe zur Arbeit und zu öffentlichen Verkehrsmitteln. In einigen Ländern wie Österreich, Belgien und Deutschland ist die Nähe zu guten Schulen der wichtigste Faktor. Die Lebensqualität in einem kleinräumigen Wohngebiet, einer Nachbarschaft, spielt eine wichtige Rolle beim Kaufprozess von Eigenheimen und trägt zum Umzugstrend bei, der sich in der Pandemie herausgebildet hat.

Eine große Mehrheit der Europäer (69 %) gibt an, dass die Lebensqualität der Wohngegend ein wichtiger Faktor für ihre Entscheidung war, in ihr derzeitiges Zuhause zu ziehen. Die Umfrage ergab auch, dass 39 % derjenigen, die seit März 2020 einen Umzug in Betracht gezogen haben, gerne in ihrer derzeitigen Wohngegend bleiben würden, aber eben in einer anderen – größeren oder „grüneren“ - Immobilie.

Zusätzliche Ergebnisse aus dem RE/MAX European Housing Report 2021

Wenn es um Immobilienpreise geht:

  • erwarten 43 %, dass die Preise steigen werden.
  • erwarten 32 %, dass die Preise gleichbleiben werden.
  • erwarten 15 %, dass die Preise sinken werden.

Insgesamt haben zwei Drittel der Europäer (62 %) positive Erfahrungen mit Immobilienmaklern gemacht. Diese Stimmung ist in folgenden Ländern besonders stark: Schweiz (85 %), Norwegen (72 %), Belgien (71 %). Fast ein Viertel der Europäer (22 %) hat kürzlich Erfahrungen mit einem professionellen Immobilienmakler gemacht: Die Wahrscheinlichkeit ist am höchsten in der Türkei (47 %), Italien (42 %) und Spanien (39 %). Ein Viertel (25 %) gibt an, dass sie in Zukunft sehr wahrscheinlich einen professionellen Immobilienmakler nutzen werden. Dieses Gefühl ist am stärksten in Norwegen (45 %) und der Türkei (40 %).

Weitere Informationen unter www.remax.at.